Orgel Vorspiel
Einführung
Sprecher:
Heute ist WEIHNACHT!
Freude, Hoffnung... doch ist sie das wirklich?
Gefangen in einer Scheinwelt der Rauschgoldengel,
des unaufrichtigen Gefühls, haben
wir die Illusion der Geborgenheit, meinen
wir sicher zu sein,
getragen von unserem Glücksempfinden.
Ist das wirklich unsere Welt:
Kerzenschein und Familienidyll?
Wissen wir denn nicht um Unrecht, Elend,
Leiden,
die uns umgeben, ja deren Ursachen wir
zum Teil selber sind?
…Oder dürfen wir uns
angesichts der Misere der Welt ein paar
erbauende Tage leisten?
Sprecherin:
WEIHNACHT, das ist nicht gleich Illusion!
Das bedeutet nicht Erbauung und Gefühlsseligkeit.
WEIHNACHT meint Grund zur Hoffnung,
meint Liebe - hier und jetzt.
Heute wird Jesus geboren, der beispielhaft
den Weg aufgezeigt hat, den wir zu gehen
haben,
der Not, dem Bösen zu begegnen.
Ohne uns in blinder Zufriedenheit
zu wiegen,
können wir uns heute ehrlich freuen,
daß es einen Weg gibt aus unserer
und der Welt Hoffnungslosigkeit,
daß es Gott gibt, die Liebe, in der
wir gründen.
Wir setzen uns Bethlehem
zum Zeichen...
Sprecher:
So laßt uns denn hingehen nach Bethlehem!
Lied
Orgel/Chor/Gemeinde:
Uns ist ein
Kind geboren, uns ist ein Sohn gegeben,
uns ist ein Kind geboren, uns ist ein
Sohn gegeben.
Und die Herrschaft ist auf seiner Schulter,
und er heißt Wunderbar, Rat, Kraft,
Held, ewig Vater, Friedefürst!
Begrüßung
Pfarrer:
Liebe Gemeinde,
verehrte Hörer, die sie am Radio diesem
Gottesdienst folgen!
Es drängt uns heute mehr noch als
sonst zu gemeinsamer Feier. Wir erwarten
eine Antwort auf die tiefen Wünsche,
die an Weihnachten ins Bewußtsein
kommen. So heiße ich Sie alle herzlich
willkommen zu dieser Feier!
Die Sätze am Anfang
greifen das Übliche an. Das ist
unerläßlich für eine
Wende zum Besseren. Hoffnung ist nur möglich,
wo die Selbstzufriedenheit durchbrochen
wird. Wir werden hellhörig auf den
Gesang der Engel über die Ehre, die
Gott gebührt, und den Frieden, der
uns Menschen zugedacht ist.
Lied
Orgel/Chor/Gemeinde:
Ein
Kindlein liegt in dem armen Stall, welch
Wunder läßt Gott uns hier
sehen! Doch seine Macht ist allüberall.
Wer kann das Geheimnis verstehen?
Ehre sei Gott in der Höhe, Friede
den Menschen auf Erden.
Es kommt aus
des Vaters Ewigkeit, welch Wunder läßt
Gott uns hier sehen! Erbarmt sich unsrer
Verlorenheit. Wer kann das Geheimnis
verstehen?
Ehre sei Gott in der Höhe, Friede
den Menschen auf Erden.
Weihnachtsevangelium
Pfarrer:
Wir hören das Weihnachtsevangelium
nach Lukas:
In jenen Tagen
erließ Kaiser Augustus den Befehl,
die gesamte Bevölkerung des Reiches
in Steuerlisten einzutragen. Diese Eintragung
war die erste und geschah, als Quirinius
Statthalter von Syrien war. Da begab
sich jeder in seine Stadt, um sich eintragen
zu lassen. So ging auch Josef von der
Stadt Nazaret in Galiläa hinauf
nach Judäa in die Stadt Davids,
die Bethlehem heißt, weil er aus
dem Haus und dem Geschlecht Davids war,
um sich mit Maria, seiner Vermählten,
die schwanger war, eintragen zu lassen.
Als sie dort waren, kam für sie
die Zeit der Niederkunft, und sie gebar
ihren Sohn, den Erstgeborenen, wickelte
ihn in Windeln und legte ihn in eine
Krippe, weil in der Herberge kein Platz
für sie war.
In dieser
Gegend lagerten Hirten auf freiem Feld
und hielten Nachtwache bei ihrer Herde.
Da trat der Engel des Herrn zu ihnen,
und der Glanz des Herrn umstrahlte sie;
und es befiel sie große Furcht.
Der Engel aber sprach zu ihnen: Fürchtet
euch nicht, denn ich verkünde euch
große Freude, die dem ganzen Volk
zuteilwerden soll: Heute ist euch der
Retter geboren in der Stadt Davids; er
ist der Christus, der Herr. Und dies
soll euch als Zeichen dienen: Ihr werdet
ein Kind finden, das in Windeln gewickelt
in einer Krippe liegt. Und plötzlich
war bei dem Engel eine große himmlische
Schar; sie lobte Gott und sprach: Verherrlicht
ist Gott in der Höhe, und Friede
ist auf der Erde bei den Menschen seiner
Huld.
Ansprache
Pfarrer:
Liebe Gemeinde, verehrte Hörer!
Kaum ein Text ist so mit
unserer Kindheit verknüpft wie das
Weihnachtsevangelium. Wenn wir es hören,
drängen sich unwillkürlich die
Erinnerungen an die Weihnachtsfeiern unserer
frühen Lebensjahre auf. Wir geben
uns ihnen bereitwillig hin, obgleich sie
mit einer gewissen Wehmut gepaart sind.
Es war eine schöne Zeit. Sie ist aber
ein für allemal vorbei. Viele trauern
ihr nach. War es nicht sogar die schönste
Zeit des Lebens? Weihnachten bedeutete
den Höhepunkt dieser Jahre; das Weihnachtsevangelium
wird zu einem Teil der versunkenen Kinderwelt.
Manche hören es wie ein Märchen:
Sprecher:
Es war einmal ein Kaiser, der alle Leute
seines großen Reiches aufschreiben
und zählen lassen wollte. Da begab
sich jeder in seine Geburtsstadt, um sich
in die ausgelegten Listen eintragen zu
lassen. So gingen auch Josef und Maria
in die kleine Stadt Bethlehem. In stiller,
heiliger Nacht, als alles schlief, gebar
Maria ein Kind, einen holden Knaben im
lockigen Haar.
Pfarrer:
So beginnen die Märchen von dem armen
Königssohn, der fernab großer
Paläste das Licht der Welt erblickt.
Zur Überraschung aller wird dieses
Kind später die Geschicke des Reiches
lenken und zum mächtigsten König
des Volkes emporsteigen. Denn in den uralten
Tagen geschehen noch die wundersamen Dinge.
Ein Mensch ist nicht auf sein elendes Schicksal
festgelegt, sondern hat Teil an fürstlichem
Glanz. Im Märchen ist der Frosch ein
verzauberter Prinz und das Aschenputtel
eine künftige Prinzessin. Da die Wirklichkeit
aber anders ist, träumen wir von der
goldenen Zeit, die es einstmals gegeben
haben soll. Wir träumen auch von der
Kindheit, in der unserem Leben noch alle
Möglichkeiten offenstanden. Inbegriff
dieses Traumes ist für viele das Kind
in der Krippe. In Liedern und Gedichten
gesellen wir uns an die Seite von Maria
und Josef, um das Krippenidyll voll auskosten
zu können. Wir atmen den Duft des
Heues und hören auf das Schnauben
des Ochsen. wir lieben das Gemäuer
der mittelalterlichen Ruinen. Es ist alles
so märchenhaft vertraut und doch so
unwirklich.
Die Weihnachtsbotschaft wehrt
sich aber dagegen als Märchen verstanden
zu werden. Sicher gibt es auch Märchen
und Legenden in der Bibel, die einen tiefen
Sinn haben. Aber heute wird der Kaiser
Augustus erwähnt, daneben ein bestimmter
Statthalter, also nicht irgendein Kaiser
oder irgendein Statthalter. Trotz aller
symbolischen Einkleidung ist von einer
Geburt die Rede, die an einem bestimmten
Ort und zu einer bestimmen Zeit erfolgte.
An diese Geburt, an die Geburt des Jesus
von Nazareth erinnern wir uns heute. Daß
er wirklich gelebt hat, bezweifelt heute
kein ernsthafter Mensch mehr. Was er aber
für die Geschichte der Menschheit
bedeutet, das steht in Frage. Ob er einen
neuen Anfang gebracht hat, ob er das Zeichen
der Hoffnung für uns ist, entscheidet
sich nicht an der Vergangenheit. Sie kann
eine tote sein. Es gibt nicht nur eine
Flucht ins Märchen, es gibt auch eine
Flucht in die Geschichte. Auch sie gewinnt
dann die Züge einer goldenen Zeit.
Wir flüchten in die Vergangenheit,
weil wir mit der Gegenwart nicht fertig
werden. Zwar wissen wir, daß wir
ihr nicht entkommen. Aber wir können
uns vielleicht ein paar Stunden lang darüber
hinwegtäuschen. Sinn eines Festes
ist es aber nicht mit einer Kulisse die
Wirklichkeit zu verdecken. Wenn wir heute
an die Geburt Jesu erinnert werden, soll
damit eine Veränderung unter uns eintreten.
Was aber könnte sich ändern?
Betrachten wir die Wirklichkeit:
Sprecher:
Und in diesen Tagen machte sich Maria Carolina
de Jesus aus Sacramento auf den Weg in
die Stadt Sao Paulo in Brasilien, obwohl
sie schwanger war; denn sie hoffte, dort
Nahrung und Unterkunft zu finden. Und als
sie daselbst war, kam die Zeit, daß
sie gebären sollte. Und sie gebar
ihren ersten Sohn, wickelte ihn in Zeitungspapier
und legte ihn in einen Seifenkarton; denn
man hatte keinen Platz für sie in
den Krankenhäusern von Sao Paulo.
Pfarrer:
Das Weihnachtsevangelium ist in die Gegenwart
geholt. Es ist die Gegenwart des Erdteils
Südamerika. Unser aktuelles Weihnachtsevangelium
ist keine erfundene Geschichte. Wir können
die Augen davor verschließen. Wir
glauben sogar, gerade heute das Recht dazu
zu haben. Muß denn unsere schlimme
Welt auch in den weihnachtlichen Gottesdienst
gezerrt werden?
Wenn wir ernsthaft an die
Krippe treten wollen, kommen wir nicht
daran vorbei. Jesus hat sich mit diesen
Menschen gleichgesetzt. Seine Mutter ist
Maria Caroline., er selbst liegt in dem
Seifenkarton. Gehen wir konsequent weiter,
so ist Maria Carolina unsere Mutter und
das Kind im Karton unser Bruder.
Ihr Schicksal und das Schicksal
von ganz Südamerika ist unserer Sorge
anheimgegeben. Seit zehn Jahren ist es
die Aktion "Adveniat", die uns daran gemahnt.
Millionenbeträge werden an jedem Weihnachtsfest
aufgebracht. Als einen Tropfen auf einen
heißen Stein bezeichnen es die kühlen
Rechner. Als Beruhigungspille sehen es
die Revolutionäre an. Die Bischöfe
nennen die Geldsammlung ein Zeichen der
Hoffnung. Sie meinen damit nicht so sehr
das Geld, sondern die Haltung, aus der
es gegeben wird. Die einzelne Gemeinde
fühlt sich verantwortlich für
eine Veränderung der Verhältnisse
in Südamerika. Sie erhofft nämlich
für alle Menschen einen neuen Himmel
und eine neue Erde. Hinweis darauf will
sie selbst sein als eine neue Gemeinschaft.
Sprecherin:
Und plötzlich war bei dem Engel eine
große Schar von Menschen jeden Alters,
mit den verschiedensten Berufen und Begabungen,
eine Gemeinde, die zu singen wagte: "Ehre
sei Gott in der Höhe und Friede den
Menschen auf Erden!" Sie sang dieses Lied
wie im Traum; träumte sie doch davon,
daß ihre Hoffnung in Wirklichkeit
umschlage. Sie fühlte sich dazu ermutigt,
weil sich in ihrer Mitte die Herrlichkeit
Gottes, der Anfang einer neuen Welt zeigte.
Die Grenzen des Eigentums wurden fließend.
Die Gaben für Südamerika kamen
zusammen von denen, die besaßen,
als besäßen sie nicht. Und es
herrschte eine sonst unbekannte Toleranz,
in der der Nachbar trotz seiner anderen
politischen Meinung voll respektiert wurde.
Die Kinder wurden so ernst genommen wie
das Kind in der Krippe. Wer in der bürgerlichen
Welt unmöglich geworden war, brauchte
nicht zu befürchten, daß ihm
die Vergangenheit vorgerechnet wurde. War
jemand auf -Hilfe angewiesen,
so wurde sie ihm zuteil, ohne darum bitten
zu müssen. Die Trauernden wurden getröstet,
die Bedrückten atmeten auf ‚und die
Sanftmütigen regierten.
Pfarrer:
Ist das ein neues Weihnachtsmärchen
oder ist es die Wirklichkeit unserer Gemeinden?
Die Antwort auf diese Frage entscheidet
darüber, ob es für Südamerika,
für Maria Carolina und ihr Kind Hoffnung
gibt oder nicht. Ist es ein Märchen,
so ist unsere Hoffnung eine schiere Illusion.
Wir hoffen ins Blaue hinein. Dabei nützt
es uns gar nichts, wenn wir in die Vergangenheit
zurückblicken, uns an Jesus Christus
erinnern, der damals geboren wurde. Es
wird uns auch nichts helfen, daß
wir von dem Kommen des Herrn in einer fernen
Zukunft reden. Wir brauchen eine begründete
Hoffnung, die an unseren jetzigen Erfahrungen
ansetzt. Was wir jetzt schon sehen können,
ist nicht die Erfüllung. Es kann in
jedem Fall nur ein bescheidener Anfang
sein. Aber dieser Anfang muß vorhanden
sein.
Es wäre demnach unsere
Aufgabe, das Modell der künftigen
Welt zu sein, einer Welt, die sich ganz
unter die Herrschaft Gottes stellt. Mit
Jesus Christus ist bereits alles anders
geworden. In seiner Umgebung hat sich die
Welt schon gewandelt. Deshalb haben die
Menschen Hoffnung geschöpft. Sie möchten
auch heute Hoffnung schöpfen können.
Die Sehnsucht nach einer heilen Welt ist
sicher nicht kleiner geworden. Viele, vor
allem viele aus der jungen Generation,
resignieren. Andere bäumen sich mit
Gewalt gegen die bestehenden Verhältnisse
auf. In ohnmächtiger Wut wollen sie
das Übel an der Wurzel packen, ohne
viel Hoffnung zu haben. Unsere Hoffnung
wird nur auf andere überspringen,
wenn sie sehen, daß das Paradies
in unserer Mitte gelebt wird, daß
Jesus, der Sohn Gottes unter uns ist.
Seine Menschwerdung ist für
uns kein Märchen, das Kindern erzählt
wird. Wir denken auch nicht daran zurück,
als handele es sich um etwas längste
Vergangenes. Jesus Christus ist uns gegenwärtig.
Durch ihn werden wir zu einem Zeichen der
neuen Welt.
Lied
Orgel/Chor/Gemeinde:
1) Und das
Wort ward Fleisch und wohnte unter uns,
und wir sahen seine Herrlichkeit, eine
Herrlichkeit als des eingebornen Sohns
vom Vater, voller Gnade und. Wahrheit,
voller Gnade und Wahrheit.
2) Christus,
Gottessohn als Menschensohn geborn, aus
dem auserwählten Volk erkorn, kamst
in Knechtsgestalt,
Licht und Leben in die Welt zu bringen,
uns dem Tod zu entringen, uns dem Tod
zu entringen.
3) Gottes
Liebe hat den Sohn zu uns gesandt. Gottes
Sohn hat sie uns zugewandt. Gottes Kinder
sind, die in Nächstenliebe sich
verschenken. Gottes Gnade gedenken, Gottes
Gnade gedenken.
Einführung
zur Gabenbereitung
Pfarrer:
Unsere Geschenke sind Zeichen der Zuneigung
oder des Dankes. Sie mögen noch so
kostbar sein, niemals sind sie mehr al:
nur ein schwacher Ausdruck für das,
was wir sagen wollen. Immer weisen sie
auf den zurück, der im besten Falle
nicht nur schenkt, sondern sich selbst
verschenkt. Das Brot und der Wein, die
für die Mahlfeier gerichtet werden,
sind ebenso wie Ihre Spenden für Südamerika
ein Zeichen.
Was bezeichnet wird, sagt
das Lied "Ich steh an deiner Krippen hier."
In der ersten Strophe heißt es: "ich
komme, bring und schenke dir, was du mir
hast gegeben. Nimm hin, es ist mein Geist
und Sinn, Herz, Seel und Mut, nimm alles
hin..." Ich selbst bin gefordert. Mein
ganzes Leben soll in die neue Welt und
die neue Gemeinschaft eingehen.
Lied
Orgel/Chor/Gemeinde:
1) Ich steh
an deiner Krippen hier, o Jesu, du mein
Leben; ich komme, bring und schenke dir,
was du mir hast gegeben. Nimm hin, es
ist mein Geist und Sinn, Herz, Seel und
Mut, nimm alles hin und laß dir's
wohlgefallen.
2) Da ich
noch nicht geboren war, da bist du mir
geboren und hast mich dir zu eigen gar,
eh ich dich kannt, erkoren. Eh ich durch
deine Hand gemacht, da hast du schon
bei dir bedacht, wie du mein wolltest
werden.
Hochgebet
Pfarrer:
Gott, unser Vater,
wir danken dir von ganzem Herzen.
Seit es Menschen gibt, haben sie dich gesucht
– und dich gefunden.
Du bist unsere große Hoffnung in
Jesus Christus, deinem Sohn.
In ihm hast du der Menschheit den Retter
geschenkt -
in ihm ist uns allen deine Güte begreifbar
nah -
er ist das erlösende, befreiende Wort,
deine ausgestreckte helfende Hand.
Wir danken dir -
denn durch Jesus Christus ist dein Reich
mitten unter uns:
in den Menschen, die wir lieben -
in den Menschen, für die wir leben.
Dein Wille geschieht überall,
wo Menschen füreinander leben und
sterben.
Schaff uns neu, damit wir
in unserer Gemeinde
einen neuen Anfang setzen.
Dann haben wir dich gefunden,
unseren Gott, den wir loben -
den Gott, dem wir danken -
den Gott, den wir ehren, wenn wir bekennen:
Lied
Orgel/Chor/Gemeinde
wiederholt jeden Vers:
Heilig
ist Gott, heilig der Herr. Singt heilig
Himmel und Erde atmen Gottes Geist und
Herrlichkeit
Hosanna, Hosanna,
Hosanna, Hosanna, Hosanna
Lobsingt ihr,
dem der kommen wird im Namen des Herrn.
Hosanna,
Hosanna, Hosanna, Hosanna, Hosanna
Hochgebet
Wir preisen dich, heiliger
Vater, denn groß bist du,
und alle deine Werke künden deine
Weisheit und Liebe.
Den Menschen hast du nach deinem Bild geschaffen
und ihm die ganze Welt anvertraut.
Über alle Geschöpfe sollte er
herrschen
und dir allein, seinem Schöpfer, dienen.
Als er durch Ungehorsam deine Freundschaft
verlor
und der Macht des Todes verfiel,
hast du ihn dennoch nicht verlassen.
So sehr hast du die Welt
geliebt, heiliger Vater,
daß du deinen eingeborenen Sohn als
Retter gesandt hast,
nachdem die Zeit erfüllt war.
Er ist Mensch geworden durch den Heiligen
Geist,
geboren aus der Jungfrau Maria.
Er hat wie wir als Mensch gelebt, in allem
uns gleich außer der Sünde.
Den Armen verkündete
er die Botschaft vom Heil,
den Gefangenen Freiheit, den Trauernden
Freude.
Um deinen Ratschluß zu erfüllen,
hat er sich dem Tod überliefert,
in seiner Auferstehung den Tod, bezwungen
und das Leben neu geschaffen.
Ein anderer Geist wurde uns
gegeben, dein Geist.
Er lasse diese Gaben von Brot und 'Nein
zum Leib und Blut unseres Herrn Jesus Christus
werden.
Da er die Seinen liebte,
die in der Welt waren,
liebte er sie bis zur Vollendung. Und als
die Stunde kam,
daß er von dir verherrlicht werde,
nahm er beim Mahl das Brot und sprach den
Segen, brach es und reichte es seinen Freunden
mit den Worten:
Nehmt und esset alle davon:
Das ist mein Leib, der für euch
hingegeben wird.
Ebenso nahm er den Kelch
mit Wein,
dankte und reichte ihn seinen Jüngern
mit den Worten:
Nehmt und trinket alle
daraus: Das ist der Kelch
des neuen und ewigen Bundes, mein Blut,
das für euch und für alle vergossen
wird zur Vergebung der Sünden.
Tut dies zu meinem Gedächtnis.
Guter Vater, wir gedenken
deines Sohnes,
seines unvergeßlichen Lebens fernab
von Wohlstand
und Sicherheit -
seines Einsatzes für die Verachteten
und Gequälten:
für uns Menschen in jeder leiblichen
und seelischen Not.
Wir gedenken seines Sterbens am Kreuz:
daß man ihn umbrachte aus Unverstand,
hart und ohne Erbarmen..
Und wir sind glücklich über seine
Auferstehung, weil sie auch uns die Hoffnung
gibt auf das Glück und
auf das Ende von Not und Tod.
Im Dunkel der Ungewißheit
und in der Angst vor dem morgigen Tag glauben
wir an die schöpferische Kraft deines
Geistes, der die Gestalt dieser Welt bestimmt.
Laß uns doch sehen in diesen Tagen
der Weihnacht, daß das Unmögliche
möglich ist,
daß das geschehen kann: Friede auf
Erden,
die Angst beschworen, der Hunger gestillt,
Recht getan, Brot gebrochen, geteilte Freude
von Mensch zu Mensch.
Denn so haben deine Propheten es uns vorausgesagt;
-
treibe die Welt an und richte auf deine
Zukunft
in unserer Mitte als Hoffnung für
die Welt.
Dann werden wir die Botschaft deines Sohnes
weitertragen
in eine neue Zeit -
über alle Grenzen hinweg -
dann können wir auch das Gebet der
Söhne und Töchter Gottes sprechen,
das Jesus uns gelehrt hat:
Vaterunserlied
Gemeinde/Chor/Pfarrer:
Vater unser im Himmel, geheiligt werden
dein Name. Dein Reich komme, dein Wille
geschehe wie im Himmel so auf Erden. Unser
tägliches Brot gib uns heute. und
vergib uns unsere Schuld, wie auch wir
vergeben unsern Schuldigern. Und führe
uns nicht in Versuchung sondern erlöse
uns von dem Bösen.
gesprochen:
Denn dein ist das Reich und die Kraft und
die Herrlichkeit in Ewigkeit. Amen.
Friedensgebet
und Kommunion
Pfarrer:
Herr, unser Gott!
Wir fühlen uns verbunden mit allen,
die sich sorgen um dein Reich -
mit allen, die sich sehnen nach der Verwirklichung
deiner Herrschaft.-
In der Erwartung des Tages, da sie einmal
für immer anbricht, sind wir an deinem
Tisch versammelt.
Wir teilen unser Brot und
unser Leben miteinander
und tun es jeden Tag neu. Wenn wir das
Brot Jesu Christi jetzt hier miteinander
teilen, dann sollten wir noch besser verstehen,
was wir jeden Tag neu einander schulden;
Frieden!
Der Friede des Herrn sei allezeit mit euch!
Gemeinde:
Und mit deinem Geiste!
Pfarrer:
Nehmt dieses Brot in der Hoffnung auf Frieden,
auf den Frieden Christi!
Lied
Chor
1) Gelobet
seist du, Jesu Christ, daß du
Mensch geboren bist von einer Jungfrau,
das ist wahr, des freuet sich der Engel
Schar. Kyrieleis.
2) Er ist
auf Erden kommen arm, daß er
unser sich erbarm und in dem Himmel
mache reich und seinen lieben Engeln
gleich. Kyrieleis.
3) Das
ewge Licht geht da herein, gibt der
Welt ein neuen Schein; es leucht wohl
mitten in der Nacht: dies Licht hat
uns das Kindlein bracht. Kyrieleis.
Fürbitten
Pfarrer:
Herr, eines deiner wunderbarsten Geschenke
ist die Hoffnung. Solange wir leben, hoffen
wir: Hoffen auf bessere Zeit, besseres
Leben, bessere Menschen.
Herr, wir danken dir für das wunderbare
Geschenk der Hoffnung. Doch gleich muß
diesem Dank unsere Bitte folgen:
Sprecher:
Laß unser Hoffen nicht zur Beruhigung
werden, zum Ersatz für die Tat. Denn
dein Wille ist es, daß gerade Hoffnung
uns jeden Tag zu neuem Anfang, zu neuer
Tat ermuntert.
Herr, wir bitten dich, unterstütze
uns bei dieser Aufgabe.
Sprecherin
:
Wir wollen uns einsetzen, deine
Liebe unter den Menschen wirksam werden
zu lassen: Überall dort, wo wir Verantwortung
übernehmen oder wo wir einfach mithelfen
können: in der täglichen Arbeit
und im sozialen Dienst an ausländischen
Mitbürgern, Behinderten, ledigen Müttern
und Strafgefangenen.
Herr, wir bitten dich, mache uns zu deinen
Mitarbeitern.
Sprecheinr:
So werde diese Weihnachtszeit für
uns ein Neubeginn.
Bitten wir durch den, dessen Ankunft unser
Leben hell machen kann:
Herr Jesus Christus, hilf allen Gemeinden,
die Resignation zu überwinden und
jeden Tag aufs neue mitzugestalten an einer
guten Welt.
Herr, stärke unsere Hoffnung.
Pfarrer:
Der Grund unserer Hoffnung ist noch einmal
in dem Lied angegeben, das wir zum Abschluß
singen wollen: "Weil Gott in tiefster Nacht
erschienen, kann unsre Nacht nicht traurig
sein."
Lied
Orgel/Chor/Gemeinde:
1)- Weil
Gott in tiefster Nacht erschienen, kann
unsre Nacht nicht traurig sein. Der immer
schon uns nahe war, stellt sich als Mensch
der Menschen dar.
Weil Gott....
2) Weil Gott
in tiefster Nacht erschienen, kann unsre
Nacht nicht traurig sein. Er sieht dein
Leben unverhüllt, zeigt dir zugleich
dein neues Bild.
Weil Gott....
3 ) Weil Gott
in tiefster Nacht erschienen, kann unsre
Nacht nicht traurig sein. Nimm an des
Christus Freundlichkeit, trag seinen
Frieden in die Zeit.
Weil Gott....
Entlassung
Pfarrer:
Ich danke Ihnen für Ihre Teilnahme
an diesem Gottesdienst, besonders danke
ich denen, die die Feier vorbereitet und
gestaltet haben.
Ihnen allen, sowie den Hörern,
vornehmlich den kranken, wünsche ich
eine Weihnacht großer Hoffnung.
Dazu segne uns der gütige
und machtvolle Gott, der Vater, der Sohn
und der Geist!
Gehen Sie und leben Sie in
Frieden!
Orgel: Nachspiel
Mitwirkende: |
|
Hochamt und Predigt:
|
Pfarrer Herbert Leuninger |
es sang der
|
Kirchenchor St. Bonifatius |
an der Orgel:
|
Sr. Bonaventura, Helmut Tryba |
musikalische Leitung:
|
Helmut Tryba |
Vorbereitungsgruppe:
|
Abmeier,Maria
Bohne, Regina
July, Angela
Kemman, Dr. Dieter
Schulte, Eva
Uihlein, Michael
|
|