Mit einem umfangreichen
Papier zeigt sich die Kreis-CDU gut gerüstet für den
kommenden Bundestagswahlkampf.
Von Marianne Petersen
Elmshorn. "In Deutschland herrscht da
s absolute Chaos. Deshalb werden wir dieses Konzept sowohl in
Kiel als auch in Berlin vertreten. Dadurch, dass die Regierung
sich nicht regt, wird dieses Thema wahrscheinlich im Bundestagswahlkampf
eine Rolle spielen", sagte Dr. Ole Schröder und stellte den
etwa 50 Zuhörern am Sonnabend im Hotel "Royal" die Vorstellung
der Kreis-CDU zum Thema Steuerung der Zuwanderung vor. In einem
acht Punkte umfassenden Papier gab der stellvertretende Kreisvorsitzende
seine Ideen bekannt. So geht er in dem Papier unter anderem auf
Familienzusammenführung, Ausweisung und Abschiebung bei illegalem
Aufenthalt und Kriminalität von Ausländern, Problemen
bei Zuwanderungen deutscher Volksangehöriger aus den Aussiedlungsgebieten
und wirtschafts• und arbeitsmarktpolitische Probleme ein.
"Die verfehlte Green-Card-Aktion der Bundesregierung hat
gezeigt, dass Deutschland eine durchdachte Antwort auf die Internationalisierung
des Arbeitsmarktes benötigt. Es geht um die Sicherung wissenschaftlicher
Spitzenleistungen, hoher Innovationskraft und die wirtschaftliche
Dynamik unseres Landes", betonte Schröder in seinem Papier.
So sollte eine jährliche Gesamtquote festgelegt werden, um
eine bedarfsgerechte wirtschaftspolitische Einwanderung zu erreichen.
"Dabei darf nicht die Bekämpfung
der Arbeitslosigkeit aus den Augen verloren werden. Die Arbeitslosenzahl
von knapp vier Millionen und die Tatsache, dass es trotz großer
Anstrengungen der Arbeitsverwaltung zu selten gelingt, freie Arbeitsplätze
mit arbeitslosen Arbeitnehmern zu besetzen, sind sozial- und arbeitsmarktpolitische
Herausforderungen, die zu lösen primäres Ziel bleiben
muss", so Schröder.' Als Gastredner hatte sich die Kreis-CDU
Pfarrer Herbert Leuninger von PRO ASYL sowie den CSU-Bundestagsabgeordneten
Dr. Hans-Peter Uhl eingeladen, der seinen Partei-Kollegen zur
Erstellung des Papiers gratulierte. "Es könnte von uns
dein", meinte er. Uhl wies darauf hin, dass Deutschland kein Einwanderungsland
sei und nur eine klare Gesetzeslage die Problematik in den Griff
bekommen könnte. ,;Kein Land in Europa war nach dem Krieg
fremdenfreundlicher als wir", so Uhl. Herbert
Leuninger, der das erste Mal auf einer CDU-Veranstaltung
auftrat, sah einzig in der Europapolitik eine Lösung und
plädierte dafür, endlich europäisch zu denken.
In dieser Meinung unterstützte ihn Europa-Abgeordneter Dr.
Christian von Boetticher.
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